LogiMAT 2025: Bartels-Geschäftsführer Sebastian Krayenborg im Gespräch
„Wir haben es geschafft, unsere Variantenvielfalt im Regalsonderbau mit der Technik des Towers zu kombinieren“
Im vergangenen Jahr hat die Karl H. Bartels GmbH mit der Entwicklung des Automatic-Tower eine firmeneigene Revolution auf der LogiMAT verkündet. Damit ist das traditionsreiche Familienunternehmen nun in der Lage, Regale in jeglicher Form und Ausstattung zu bauen und gleichzeitig zu automatisieren. Im Gespräch erläutert Bartels-Geschäftsführer Sebastian Krayenborg, wie es zu der Entwicklung kam, welche Herausforderungen dabei zu überwinden waren und was die Besucherinnen und Besucher der diesjährigen LogiMAT darüber hinaus am Bartels-Stand erwartet.
Herr Krayenborg, im vergangenen Jahr haben Sie auf der LogiMAT erstmals den neu entwickelten Automatic-Tower präsentiert und damit eine kleine unternehmensinterne Revolution verkündet. Nachdem Bartels bereits seit Jahrzehnten für seine nach Maß gefertigten Regale bekannt ist, stand der Schritt hin zur Automatisierung noch aus. Wie ist die Resonanz darauf?
Nun, die Reaktionen unserer langjährigen Kunden, aber auch das Interesse neuer Kontakte zeigen ganz klar, dass wir mit unserem Automatic-Tower einen Nerv getroffen haben. Die Kombination aus einer ganz auf den individuellen Lagerbedarf zugeschnittenen Regallösung und der Automatisierung von Einlagerung und Entnahme der Lagergüter entspricht dem Bedarf vieler Unternehmen. Vorhandener Platz wird damit optimal genutzt, während der Personalaufwand drastisch sinkt. Der Automatic-Tower vereint Platzersparnisse und ein enges zeitliches Personalbudget. Genau das, was viele Betriebe benötigen.
Das klingt fast so, als wären Sie von der Resonanz überrascht.
Überrascht nicht, vielmehr sehen wir uns bestätigt. Wir sind diesen Schritt selbstverständlich nicht leichtfertig gegangen. Mit der Entwicklung des Automatic-Tower waren schließlich hohe Investitionskosten verbunden. Wir wussten aber, dass der Bedarf für eine solche Lösung da ist, auch weil unsere Kunden immer öfter gezielt danach gefragt haben. Während wir entsprechende Anfragen in den letzten Jahren noch abschlägig beantworten mussten, können wir heute sagen: Ja, wir können jedes Regal auch automatisieren. Und das wird vom Markt hervorragend angenommen.
Wie viele Aufträge hat Ihnen die Automatisierung ihres Regal-Portfolios bisher beschert?
Genaue Zahlen kann ich natürlich nicht nennen. Nur so viel: die Anfragen und Aufträge entsprechen unseren Erwartungen und wir können die Bedarfe zur Zufriedenheit beider Seiten sehr gut erfüllen. Uns war es schon immer ein besonderes Anliegen, dass die an uns herangetragenen Aufträge in zeitlich überschaubarem Rahmen bedient werden können. Schließlich sprechen wir hier von Investitionen, auf die Unternehmen nicht jahrelang warten wollen. Genauso handhaben wir es auch mit dem Automatic-Tower. Wir sind produktionstechnisch so gut aufgestellt, dass wir innerhalb weniger Monate nach Beauftragung ausliefern können. Damit profitieren unsere Kunden sehr schnell von den getätigten Investitionen. In der heutigen Zeit ist das umso wichtiger. Die Industrie wird immer schnelllebiger und allenthalben fehlt es an qualifiziertem Personal. Beiden Herausforderungen hilft der Automatic-Tower zu begegnen.
Apropos „Herausforderungen“: Welche Herausforderungen galt es bei der Entwicklung des Tower zu überwinden?
Die größte Herausforderung bestand sicherlich darin, die von uns im Segment Regalsonderbau angebotene Variantenvielfalt mit der Technik des Towers zu kombinieren. Wir bauen ja schon sehr lange Regal nach Maß. Dafür sind wir bekannt und wir haben stets den Anspruch, für jeden Bedarf die jeweils optimale Lösung zu liefern. Im Zweifelsfall wird ein Regal weiterentwickelt, wenn es, so wie der jeweilige Kunde es benötigt, noch nicht gebaut wurde. Der Tower sollte von Anfang an genau diese Vielfalt auch abbilden. Das bedeutet, dass er unterschiedlichste Fächer für unterschiedlichste Güter enthält, verschiedene Traglasten liefert, Kassetten mit oder ohne Seitenwände geplant werden und so weiter. Dies mit einer Technik zur Automatisierung der Entnahme beziehungsweise Einlagerung von Lagergütern zu kombinieren, hat die meiste Zeit in Anspruch genommen. Deshalb mussten wir einige frühzeitige Anfragen noch vertrösten. Wir wollten aber ganz sicher sein, dass der Tower unseren Ansprüchen und denen unserer Kunden wirklich entspricht. Und das tut er. Wir haben es geschafft, unsere Variantenvielfalt mit der Technik des Towers zu kombinieren. Das heißt, wir können unseren Sonderbau wirklich abbilden und freuen uns, dieses Jahr auf der LogiMAT mit Besuchern ganz konkret darüber ins Gespräch zu gehen.
Was erwartet die Besucherinnen und Besucher darüber hinaus am Bartels-Stand?
Neben verschiedenen Regalen werden wir beispielsweise einen Wanderkran sowie Selbstkipper zeigen. Auch die sehr vielfältig einsetzbaren Elektroschlepper von Alitrak haben wir nach der hervorragenden Resonanz im vergangenen Jahr wieder im Gepäck. Es ist wirklich beachtlich, welch unterschiedlichen Bedarfe damit erfüllt werden. Sie werden in der Industrie in unterschiedlichsten Bereichen genutzt, aber auch für Aufgaben, die nicht unbedingt auf der Hand liegen. Zu unseren Kunden gehört beispielsweise ein Fußballverein, der mit einem Alitrak-Schlepper die UV-Strahler zur Pflege seines Rasens versetzt. Diese Einsatzmöglichkeit war mir bisher neu.
Helfen Messen wie die LogiMAT auch, solche Bedarfe zu erkennen?
Unbedingt. Gerade die LogiMAT ist seit jeher eine wichtige Möglichkeit für uns, mit Unternehmen ins Gespräch zu kommen. Dabei treffen wir nicht nur regelmäßig auf bekannte Gesichter, sondern bauen auch stetig neue Kontakte auf, deren Bedarfe direkt in unser Portfolio einfließen. Bestes Beispiel ist dabei das Treppensteiger-Segment, welches wieder sehr stark vertreten sein wird. Seit der Pandemie verzeichnen wir hier ganz klar steigende Bedarfe. Wobei diese sicherlich auch vorher schon da waren, die Notwendigkeit zum Einsatz eines Treppensteigers unternehmensintern aber nicht unbedingt immer gesehen wurde. Dies hat sich glücklicherweise verändert, so dass Mitarbeiter heute viel besser und flächendeckender mit Hilfe dieser Geräte entlastet werden.
Wie wirkt sich das auf das Angebot von Bartels aus?
Indem wir unser Angebot an Treppensteigern kontinuierlich erweitern und ähnlich wie im Regal-Segment inzwischen für wirklich jeden Bedarf die jeweils optimale Lösung liefern können. Je nach beabsichtigter Last und den anvisierten Einsatzorten bieten sich einfach ganz unterschiedliche Geräte an. Deshalb werden wir in Stuttgart wieder diverse Geräte präsentieren und deren Einsatzweise auf zwei Treppen vor Ort zeigen. So können Besucher die Unterschiede zwischen Raupengerät und Exzenter unmittelbar erfahren und auch selbst in die Anwendung hinein schnuppern. Besonders spannend dürfte dabei unser neuer Treppensteiger Montibex sein, den wir erstmals auf einer Messe zeigen. Als sehr günstiges Einstiegsmodell mit einer Traglast von 180 kg sowie diversen Aufsätzen für den Transport unterschiedlichster Güter wird der Montibex sicherlich für viele Besucherinnen und Besucher interessant sein. Darüber hinaus werden wir auch wieder einige Klassiker der italienischen Manufaktur Zonzini zeigen sowie von unserem Partner Antano. Wir freuen uns auch, dass erstmals ein Antano-Kollege mit bei uns am Stand sein wird, um Fragen zu den Antano-Geräten detailliert zu beantworten und deren Besonderheiten vorzuführen.
Das klingt wieder mal nach einem rundherum spannenden Programm.
Das denke ich auch.
Herr Krayenborg, vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die LogiMAT 2025!
Vielen Dank.
Die Karl H. Bartels GmbH auf der LogiMAT 2025: Halle 1, Stand B69 & B71
Über die Karl H. Bartels GmbH
Die Karl H. Bartels GmbH ist der Experte für Lagereinrichtungen und Transportgeräte; Spezialität: maßgefertigte Schwerlastregale. Daneben vertreibt Bartels Kippbehälter, Treppensteiger, Handlingsysteme, Behälter u.v.a.m. Bei Bartels erhalten Kunden alles aus einer Hand. Bereits seit über 80 Jahren ist das Familienunternehmen mit diesem Konzept erfolgreich und stattet Lager und Logistikzentren mit allem aus, was sie für einen reibungslosen Betriebsablauf benötigen.