LogiMAT 2020: „Palettenhandling war schon immer ein wichtiges Thema für uns“

Das Thema Palettenhandling bildet einen Schwerpunkt des diesjährigen LogiMAT-Stands der Karl H. Bartels GmbH. Neben der Europapremiere eines völlig neuartigen Palettenwechslers präsentiert das norddeutsche Familienunternehmen verschiedene weitere Innovationen rund um die Palette. Bartels-Geschäftsführer Sebastian Krayenborg erläutert im Interview, was die LogiMAT-Besucher am Bartels-Stand in Halle 1 erwartet.

Herr Krayenborg, Palettenwender führt Bartels bereits seit einigen Jahren im Programm. Nun präsentieren Sie mit dem Palett X ein völlig neuartiges System, das damit erstmals in Europa zu sehen sein wird. Was ist das Besondere an dem Gerät?

Der Pallet X vereint diverse positive Eigenschaften, mit denen sich die Abläufe in Lager und Produktion optimieren lassen. Er benötigt weniger Platz als bisherige Systeme, ist leiser und arbeitet zudem deutlich schneller als klassische Palettenwender. Außerdem ist er in punkto Arbeitssicherheit, für jeden Betrieb heute von immanenter Wichtigkeit, unschlagbar.

Wie das?

Die Ware auf der vom Gabelstapler oder Gabelhubwagen leicht angehobenen Palette wird im Pallet X in der Waagerechten geklemmt, so dass die Palette einfach darunter herausgezogen und getauscht werden kann, ohne dass alles gedreht werden muss. Bei bisherigen Systemen werden die palettierten Waren von oben und unten per Klemmtisch eingeklemmt und auf den Kopf gedreht, bevor der dann oben liegende Klemmtisch hochfährt und die Palette zugänglich macht. Nach dem Tausch muss alles wieder zurückgefahren werden. Das dauert natürlich. Mit dem Pallet X geschieht der Palettenwechsel ungleich schneller. Mit ihm lassen sich bis zu 80 Paletten pro Stunde wechseln.

Sebastian Krayenborg
Geschäftsführer Karl H. Bartels GmbH

Inwiefern ist der Pallet X sicherer als bisherige Palettenwender?

Nun, wie gesagt wird die palettierte Ware im Pallet X nur minimal angehoben. Dadurch sind Arbeitsunfälle oder Beschädigungen an der Ware quasi ausgeschlossen. Und die Arbeit geht noch ergonomischer von statten als bei bisherigen Systemen, da die Paletten nicht mehr von Hand, sondern einfach per Elektro-Hubwagen bewegt werden.

Klingt, als ob bisherige Palettenwender damit hinfällig würden.

Für Betriebe, die einen Palettenwender nutzen, um Waren produktionsbedingt auf den Kopf zu drehen, wie etwa in der Lebensmittel- oder der Pharmaindustrie, bleiben klassische System natürlich erste Wahl. Auch für das Umschichten von Sackwaren, Bigbags, Metallplatten und Lasten über 1,2 Tonnen empfiehlt sich ein 180° Palettenwender. Und wer Freezer Spacer nach dem Schockfrosten wieder entfernen will, sollte nach wie vor zu einem 95° Wender greifen. Insofern führen wir auch weiterhin entsprechende Geräte im Programm, die sich in den vergangenen Jahren bewährt haben. Wer hingegen vorrangig die Palette wechseln möchte, zum Beispiel weil diese beschädigt ist oder speziellen Normen entsprechen muss, kann vom PalettX in vielerlei Hinsicht profitieren.

Bereits in den vergangenen Jahren haben Sie auf der LogiMAT immer wieder Palettenwender gezeigt. Dieses Jahr zeigen Sie außerdem Palettenschubfächer, mit denen sich ein Palettenregal in ein Schubfachregal verwandeln lässt. Wird das Thema Palettenhandling für Bartels zunehmend wichtiger?

Palettenhandling war schon immer ein wichtiges Thema für uns. Wir liefern traditionell alles, um ein Lager oder eine Produktionshalle optimal einzurichten. Paletten sind da ein allgegenwärtiges Thema, das jedoch nicht am Hallentor aufhört. Wir machen uns zum Beispiel auch Gedanken über den bestmöglichen Transport palettierter Waren und schauen uns in diesem Bereich ständig nach innovativen Lösungen um. Erst kürzlich haben wir zum Beispiel Freezer Spacer ins Vertriebsprogramm aufgenommen. Das sind spezielle Matten, die das schnelle und kostengünstige Einfrieren von Lebensmitteln unterstützen. Die Luft strömt durch die Hohlräume der Matten, die zwischen die Waren gelegt werden und so für eine gleichmäßige Verteilung der kalten Luft sorgen. Sie sind auch ideal für den Export gefrorener Lebensmittel geeignet und helfen nachweislich, Energie zu sparen. Innovationen dieser Art nehmen wir ständig neu ins Sortiment auf, ganz unabhängig von der LogiMAT oder anderen Messen.

Wie etwa das Palettenmagazin DStacker, das ebenso wie der Pallet X von QTEK Design aus Kanada entwickelt wurde?

Ja, der DStacker ist ein weiteres gutes Beispiel. Wir hatten zuvor bereits Palettenmagazine im Programm, als wir auf den DStacker aufmerksam wurden. Er nimmt bis zu 65 Paletten auf und ist für einen besonders hohen Palettenumschlag ausgelegt. Je nach Modell gibt er alle zehn Sekunden eine Palette aus und lässt sich ebenso schnell wieder befüllen. Zudem kommt er ohne Strom, Pneumatik und Hydraulik aus und hilft so nachweislich, den CO2-Abdruck zu minimieren.

Danke für das Gespräch und viel Erfolg auf der LogiMAT.

Vielen Dank.

Über die Karl H. Bartels GmbH

Die Karl H. Bartels GmbH ist der Experte für Lagereinrichtungen und Transportgeräte; Spezialität: maßgefertigte Schwerlastregale. Daneben vertreibt Bartels Kippbehälter, Treppensteiger, Handlingsysteme, Behälter u.v.a.m. Bei Bartels erhalten Kunden alles aus einer Hand. Bereits seit über 80 Jahren ist das Familienunternehmen mit diesem Konzept erfolgreich und stattet Lager und Logistikzentren mit allem aus, was sie für einen reibungslosen Betriebsablauf benötigen.